Heute schauen wir mal wie sich die Denon DS1 Soundkarte im Test schlägt. Kürzlich hatte ich diese bereits ausgepackt und war nun ganz heiß das kleine Interface zu testen.
Erster Eindruck:
Der Lieferumfang und die Verpackung machen einen sehr wertigen Eindruck. Umso mehr hat es mich dann überrascht wie klein die Soundkarte in Wirklichkeit ist, natürlich hatte ich es bereits auf dem Datenblatt gelesen, dennoch war ich von der kleinen Bauweise begeistert. Legt man beispielsweise eine Rane SL3 daneben dann ist die Denon DS1 gerade mal halb so groß, passt auf die Handfläche und in jede Jacken- oder Hosentasche. Die Denon DS1 selbst ist für die Größe relativ schwer, die Cinch-Anschlüsse sind allesamt vergoldet, der Input Schalter rastet eindeutig ein und lässt sich nicht zu leicht verstellen. Alles in allem wirkt die Denon DS1 äußert wertig und solide, zu diesem Eindruck führt natürlich auch das solide Metallgehäuse.
Die kleine Bauweise hat auch seine Kehrseiten, auf eine zusätzliche Stromversorgung wurde verzichtet. Im Test hatte ich Denon DS1 an einem Lenovo Notebook und einem Macbook hängen, jeweils mit und ohne Stromversorgung der Computer. Ich konnte keinerlei Unterschiede in der Performance ausmachen, die Soundkarte blieb in allen vier Situationen stabil und lieferte solide kurze Latenzen.
Als angenehm empfinde ich den großen Schalter um zwischen Phono und Line Input umzustellen, leider gilt dies immer für beide Eingänge gleichzeitig, daher ist ein Timecode Mix aus beispielsweise einem Turntable mit Phono Ausgang und einem CDJ mit Line Ausgang nicht möglich. Etwas ungeschickt ist jedoch die Schraube für die Erdung der Plattenspieler im Phono Betrieb. In meinem Fall ist dann der Switch schon etwas verdeckt und schwer zugänglich. Daher erst den Switch auf das entsprechende Medium einstellen, dann alles verkabeln.
Auf der Rückseite findet man die Outputs, eine äußerst helle LED zur Statusanzeige und den USB Anschluss. Der USB Anschluss geht sehr stramm, das mitgelieferte Kabel hält darin sehr gut. Eine Zugentlastung ist daher fast unnötig und hätte auch bei der kompakten Bauweise keinen Platz gefunden. Die Status LED leuchtet einem in grellen Blau sehr hell. In ganz dunkler Umgebung ist das Interface so schnell zu finden, jedoch würde ich sie so platzieren das sie nicht direkt ins Gesicht strahlt da es schon sehr grell ist und stören könnte.
Test:
Lange genug um den heißen Brei geredet, das Ding muss getestet werden. Voraussetzung dafür ist natürlich die aktuellste Version von Serato DJ welche man sich online bei Serato herunterladen soll. Die Soundkarte verhält sich dann wie ein Dongle und schaltet die Software frei.
Auf Apple OSX Geräten funktionierte die Soundkarte einfach via Plug & Play, es war kein Treiber notwendig. Unter Windows muss jedoch ein Treiber installiert werden um die Soundkarte zum laufen zu bringen. Dieser kann direkt auf der Homepage von Denon geladen werden. Ich war etwas über die Dateigröße von knapp 20 MB überrascht, der Denon Treiber benötigt noch zusätzlich die MS Visual C++ 2012 Laufzeit Umgebung, welche bei bedarf mit installiert wird. Lange Rede kurzer Sinn – nach der Installation der Treiber und Laufzeitumgebung lief die Denon DS1 auch auf dem Windows Rechner. Unter Windows habe ich die Soundkarte nicht nur unter Serato DJ getestet sondern auch mit Virtual DJ 8 Pro. In beiden Anwendungsfällen ist die Latenz und das Zusammenspiel der Software, Timecode Platten und Soundkarte absolut einwandfrei.
Der Sound der kleinen Soundkarte kann überzeugen. Der Output ist nicht zu laut, manche haben diesen Punkt bemängelt, meinem Eindruck nach ist die Lautstärke welche die Denon DS1 liefert mehr als ausreichend um damit aufzulegen. Den Klang der Soundkarte würde ich als klar bezeichnen, eine besondere Klangfärbung ist mir nicht aufgefallen. In Windows kann die Ausgabe auf 32 Bit und 96 kHz eingestellt werden, daher der Sound sehr knackig und präzise. Betreibt man die Soundkarte über mehrere Stunden wird diese leicht “handwarm”, ich konnte nicht feststellen das diese besonder heiß geworden wäre – alles im grünen Bereich. Auch blieb die Lautstärke wie auch die Latenzen über längeren Zeitraum unverändert und konstant, Knackser und Aussetzer waren nicht zu hören.
Es gibt durchaus Gründe dafür warm ein scheinbar einfacher Test wie zu solch einer Soundkarte nicht so einfach ist wie es scheint. Die Signalkette muss einfach einwandfrei sein. Sprich der Rechner muss sauber laufen, die Treiber aktuell sein, der Tonarm richtig eingestellt sein, die Nadel muss sauber laufen und der Plattenspieler sowie die alle Kabel müssen den Sound auch sauber übertragen. Das sind auch genau die Voraussetzungen damit man später auch Spaß zu Hause hat. Es klingt trivial ist aber wichtig. In meinem Fall waren diese Voraussetzungen gegeben, denn stimmen die Voraussetzungen ist die kleine Soundkarte verdammt schnell einsatzbereit. Ich hatte tierischen Spaß mit der kleinen Soundkarte, einfach und funktionell – wie es ein soll.
Test Denon DS1 Fazit:
Denon hat mit der Denon DS1 Serato Soundkarte in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Zum einen ist Denon damit der erste Hersteller abseits von Rane der direkt ein Interface für Serato DJ anbietet. Zum zweiten ist die kompakte Bauweise, solide Verarbeitung und Funktionalität in Sachen Klang und Latenz positiv hervorzuheben. Voraussetzung damit man mit der Denon DS1 auch Spaß hat sind natürlich ein Mischpult, Wiedergabegeräte wie CD- oder Plattenspieler und ein funktionierender Computer. Wer eine neue und komplette Serato DJ Timecode / DVS Lösung sucht wird derzeit kaum günstiger eine Lösung finden. Für knapp 350 € bekommt man eine Soundkarte, 2x Timecode Vinyls, 2x Timecode CD und alle benötigten Kabel.
Herstellerseite: Denon DJ DS1
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